Leistungssport basiert auf Talent, Strategie und purer körperlicher Härte. Doch für manche Athleten reicht das nicht. Sie schwören darauf, dass ihr Erfolg von kuriosen Ritualen, Glücksbringern und festen Abläufen abhängt, die für Außenstehende oft schwer nachvollziehbar sind. Egal, ob NBA oder NFL – einige der größten Sportstars halten an ungewöhnlichen, teils urkomischen Traditionen fest. Schauen wir uns die verrücktesten Aberglauben im Basketball und Football genauer an.
Der Zauber der Vor-Spiel-Rituale
Bevor es auf das Spielfeld oder den Court geht, folgen viele Sportler festen Routinen, die an Besessenheit grenzen. Manche tun es aus Gewohnheit, andere sind überzeugt, dass jede kleinste Änderung ins Verderben führen könnte.
Michael Jordans Glücks-Shorts
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Kaum ein Basketballspieler genießt einen größeren Legendenstatus als Michael Jordan. Doch selbst er hatte eine Marotte, die ihn seine ganze Karriere begleitete: Seit seinen Tagen an der University of North Carolina (UNC) trug er seine alten Trainingsshorts unter der Bulls-Uniform. Er war überzeugt, dass sie ihm Glück brachten – sein persönliches Erfolgsgeheimnis.
Da diese zusätzliche Kleidungsschicht nötig war, führte Jordan die längeren Basketballshorts ein, die später zum NBA-Standard wurden. Ob die Shorts tatsächlich eine magische Wirkung hatten? Sechs Meisterschaften sprechen zumindest nicht dagegen.
LeBron James’ Kreidestaub-Ritual
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Vor jedem Spiel sorgt LeBron James für ein Spektakel: Er wirft eine Wolke aus Kreidestaub in die Luft. Was als Hommage an frühere Basketball-Legenden begann, wurde zu einer der bekanntesten Pre-Game-Traditionen der NBA. LeBron selbst sagt, dass ihn dieses Ritual mental auf das Spiel einstimmt, indem es alles um ihn herum ausblendet und ihn voll auf die Herausforderung fokussiert.
Skurrile Rituale im American Football
Football ist ein Sport, der auf rohe Kraft und präzise Taktik setzt. Doch das hält viele Spieler nicht davon ab, an absurden Überzeugungen festzuhalten, um sich einen Vorteil zu verschaffen. Manche Routinen sind harmlos – andere so extrem, dass selbst Mitspieler irritiert reagieren.
Troy Polamalus unantastbare Haarpracht
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Pittsburgh-Steelers-Legende Troy Polamalu war nicht nur für seine furchtlosen Tackles bekannt – seine lange, wilde Mähne wurde ebenso legendär. Er weigerte sich, sie zu schneiden, weil er überzeugt war, dass sein Haar ihn mit seinen samoanischen Wurzeln verband und ihm zusätzliche Kraft auf dem Spielfeld verlieh. Sogar die Firma Head & Shoulders fand sein Haar so wertvoll, dass sie es für eine Million Dollar versichern ließ.
John Hendersons schmerzhafter Wachmacher
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Die meisten Spieler setzen vor dem Spiel auf Musik, Meditation oder motivierende Reden. John Henderson hatte eine ganz andere Strategie – und die war nichts für schwache Nerven. Vor jedem Spiel ließ er sich von einem Teammitarbeiter mit voller Wucht ins Gesicht schlagen. Kein sanftes Tätscheln, sondern ein Schlag, der ihn in den Kampfmodus versetzte. Schmerz als Motivation? Für Henderson funktionierte es offenbar.
Aberglauben am Spieltag: Kleidung, Essen und verrückte Angewohnheiten
Manche Spieler sind überzeugt, dass ihre Leistung davon abhängt, ob sie die richtige Kleidung tragen, dieselbe Mahlzeit vor jedem Spiel essen oder eine bestimmte Bewegung wiederholen. Wissenschaftlich gesehen mag das fragwürdig sein – doch für sie ist es ein absolutes Tabu, etwas daran zu ändern.
Kevin Garnetts Gespräche mit dem Korb
NBA-Legende Kevin Garnett war nicht nur für seinen Ehrgeiz und seine Intensität bekannt – er hatte auch eine ziemlich schräge Angewohnheit. Vor jedem Freiwurf flüsterte er dem Korb etwas zu. Er glaubte, dass er sich dadurch besser konzentrieren und den perfekten Wurf visualisieren konnte. Klingt verrückt? Vielleicht. Doch mit einer 21-jährigen Karriere scheint es ihm nicht geschadet zu haben.
Lamar Jacksons Abneigung gegen den Münzwurf
Baltimore-Ravens-Quarterback Lamar Jackson vertraut seinem Talent, aber eine Sache macht er konsequent nicht: den Münzwurf ansehen. Er ist überzeugt, dass das Beobachten des Coin Toss ihm Pech bringt, also dreht er sich aktiv weg. Während die meisten Spieler diesen Moment als reinen Formalakt betrachten, behandelt Jackson ihn wie einen Fluch.
Warum glauben Sportler an Aberglauben?
Warum verlassen sich Athleten, die ihr Leben lang trainieren, auf Rituale, die auf bloßem Zufall beruhen? Sportpsychologen sagen, dass Aberglauben den Spielern das Gefühl von Kontrolle gibt – besonders in Hochdrucksituationen, in denen vieles unberechenbar ist. Auch wenn das Tragen der immer gleichen Socken objektiv nichts verändert, kann der Glaube daran Selbstvertrauen schaffen – und Selbstvertrauen führt zu besseren Leistungen.
Sind Aberglauben nur mentale Krücken?
Von alten College-Shorts bis zu Gesichtsschlägen als Wachmacher – Profisport ist voller skurriler Bräuche, die oft keinen Sinn ergeben, doch für die Spieler unverzichtbar sind. Ob diese Rituale tatsächlich einen Effekt auf die Leistung haben oder nur als psychologische Sicherheitsnetze dienen, ist schwer zu sagen. Eines steht jedoch fest: Sie verleihen dem Sport eine zusätzliche Prise Persönlichkeit und machen das Spiel für Fans noch spannender. Denn solange ein Spieler davon überzeugt ist – und es funktioniert – wer würde ihm da widersprechen?