Die kuriosesten NBA-Verletzungen, die wirklich geschehen sind

Verletzungen gehören zum Basketball wie der Ball zum Spiel – niemand freut sich darüber, aber sie sind Teil des Alltags. Mit Zerrungen, Prellungen oder Bänderrissen rechnet man. Doch dann gibt es diese Ausnahmen, bei denen man nicht weiß, ob man lachen oder den Kopf schütteln soll. Es sind jene Geschichten, die man zweimal lesen muss, weil man sie beim ersten Mal nicht ernst nimmt. Nicht wegen des „Was“, sondern wegen des „Wie“. Da rutscht jemand nicht im Training aus, sondern am Snackstand. Ein anderer schafft es, sich beim Salatessen außer Gefecht zu setzen. Das sind keine Verletzungen, die in Highlight-Videos landen – sondern in Anekdotensammlungen für die Ewigkeit.

Als Zions Schuh explodierte

Als Zions Schuh explodierte
Foto bbc.com

Bei einem College-Spiel im Jahr 2019 wurde Zion Williamson berühmt – unfreiwillig. Nicht wegen eines spektakulären Dunks, sondern weil sein Schuh wortwörtlich auseinanderplatzte. Er wollte einfach nur einen Schritt zur Seite machen, als plötzlich sein Sneaker aufplatzte, als wäre er aus Papier. Zion fiel zu Boden, zog sich eine leichte Knieverletzung zu, und Nike hatte einen PR-GAU. Die Bilder gingen viral, Experten diskutierten Materialfragen wie in einer Tech-Sendung. Der zerrissene Schuh lag da wie ein Symbol dafür, wie schnell Vertrauen in Sportausrüstung auf der Strecke bleiben kann.

Monta Ellis und das Moped-Missgeschick

Monta Ellis und das Moped-Missgeschick
Foto sportscasting.com

Manche Lektionen kosten Geld – im Fall von Monta Ellis waren es drei Millionen Dollar. Gerade frisch mit einem langfristigen Vertrag ausgestattet, ließ er sich in der Offseason zu einer Mopedfahrt hinreißen. Ein Crash, ein verletzter Knöchel, und das Problem: Im Vertrag war das Fahren solcher Fahrzeuge ausdrücklich verboten. Zunächst versuchte Ellis, den Vorfall zu vertuschen – doch irgendwann kam die Wahrheit ans Licht. Und mit ihr die Vertragsstrafe. Nicht nur sportlich, sondern auch vertragsrechtlich eine Bauchlandung auf zwei Rädern.

Charles Barkley und der Taco-Salat

Charles Barkley und der Taco-Salat
Foto nba.com

Weniger dramatisch, aber mindestens genauso kurios: Charles Barkley behauptete einmal, er habe sich beim Vorbeugen über einen Taco-Salat den Rücken verrissen. Ob das tatsächlich so war oder einfach eine seiner typischen Übertreibungen, bleibt unklar. Sicher ist nur: Die Geschichte ist legendär. Manchmal braucht es keinen Gegenspieler – es reicht ein missplatzierter Teller und ein ungünstiger Winkel.

Lionel Simmons und der Game Boy

Lionel Simmons und der Game Boy
Foto inquirer.com

Die 90er-Jahre waren nicht nur das Jahrzehnt der Basketballstars, sondern auch der Handheld-Konsolen. Lionel Simmons konnte dem Game Boy offenbar nicht widerstehen – so sehr, dass er sich eine Sehnenscheidenentzündung im Handgelenk zuzog. Die Diagnose: zu viel Tetris. Statt auf dem Court Punkte zu machen, musste er pausieren. Nicht wegen eines Fouls – sondern wegen eines Spiels mit acht Bit. Die medizinische Erklärung: Gaming über dem Limit.

Bonzi Wells und die Popcorn-Pfütze

Bonzi Wells und die Popcorn-Pfütze
Foto hustlebelt.com

2002 rutschte Bonzi Wells nicht im Spiel aus, sondern backstage. Der Verursacher: eine undichte Popcornmaschine. Ausgelaufenes Wasser, rutschiger Boden, und schon war der Knöchel beleidigt. Kein dramatischer Zusammenprall, kein Gegner in Sicht – nur ein Snack-Gerät mit mangelhaftem Dichtungsring. Wer braucht schon Gegner, wenn die Technik versagt?

Gerald Green und das Küchenmesser

Gerald Green und das Küchenmesser
Foto texasmonthly.com

Gerald Greens Fähigkeit, spektakulär zu dunken, war unbestritten. Weniger legendär war sein Umgang mit Haushaltsgegenständen. Er verletzte sich an einem Küchenmesser – nicht beim Kochen, sondern angeblich beim Feiern. Wie genau das passierte, bleibt nebulös. Fakt ist: Seine Hand war verletzt, und er musste aussetzen. Wer mit Besteck jubelt, hat vielleicht Talent – aber kein gutes Timing.

Amare Stoudemire und der Feuerlöscher

Amare Stoudemire und der Feuerlöscher
Foto jta.org

Frust gehört zum Spiel, aber manchmal geht er in die falsche Richtung. Nach einer Playoff-Niederlage ließ Amare Stoudemire seinem Ärger freien Lauf – an einem Feuerlöscherkasten. Das Resultat: blutige Hand, Operation, Spiele verpasst. Kein Gegner, sondern Glas und Metall waren hier der „Verletzer“. Man könnte sagen: eine Niederlage gegen die Architektur.

Was diese Geschichten gemeinsam haben

Man denkt immer, dass die größten Risiken auf dem Feld lauern – unter dem Korb, beim Zug zum Ring. Doch diese Geschichten zeigen: Die Gefahren des Sportleralltags verstecken sich oft im Alltag selbst. Ob in der Küche, im Tunnel oder auf zwei Rädern – manchmal ist der Gegner keiner mit Trikot, sondern mit Klinge oder Kabel.

Was sie alle eint: Sie erinnern daran, dass Basketballer auch nur Menschen sind. Menschen mit Pech, mit seltsamen Hobbys, mit impulsiven Reaktionen. Und manchmal mit Geschichten, die man kaum glauben kann – bis man sie nachliest. Das nächste Mal, wenn ein Spieler „day-to-day“ gemeldet wird, lohnt sich ein genauer Blick. Es könnte wieder etwas dabei sein, das eher zu „TV Total“ passt als zur Sportschau.

By Сhristian Hoeb

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